Klimaneutralität ist inzwischen nicht nur ein übergeordnetes gesellschaftliches Ziel, auch immer mehr produzierende Unternehmen verschreiben sich diesem Ziel. Gleichwohl haben Unternehmen ein unterschiedliches Verständnis des Begriffs Klimaneutralität und verfolgen unterschiedliche Ansätze zu dessen Erreichung. Die unterschiedlichen Herangehensweisen werden im Schwerpunkt „Strategien für die klimaneutrale Produktion“ untersucht und methodisch weiterentwickelt. Dies geschieht in den folgenden fünf Bereichen:
Entwicklung von Strategieprozessen für die klimaneutrale Produktion
Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, bedarf es eines strategischen Ansatzes von Unternehmen, der sowohl technische Aspekte als auch nicht-technische Aspekte wie Regulatorik oder organisatorische Fragestellung und nicht zuletzt den Aufbau von spezifischen Kompetenzen umfasst. Der Strategieprozess reicht dabei von der Zielformulierung bis zur Operationalisierung der Ziele anhand spezifischer Maßnahmen. In der ETA-Fabrik werden diese Prozesse erforscht. Dabei werden verschiedene Ansätze miteinander verglichen.
Analyse der technischen Voraussetzungen und Umfeldbedingungen
Zur Erreichung des Ziels Klimaneutralität ist der Betrachtungsraum weiter zu wählen als die Systemgrenze „Fabrik“. Die verfügbare Energieversorgung, Energiemärkte und regulatorische Rahmenbedingungen bestimmen die Möglichkeiten zur Erreichung der Klimaneutralität. Die individuellen Gegebenheiten bei Unternehmensstandorten müssen in die Betrachtung technisch, ökonomisch und ökologisch einbezogen werden.
Ermittlung von Kennzahlen durch Anwendung von Bilanzierungsmethoden
Das Ziel der Klimaneutralität bedarf der Operationalisierung im Kontext der Klimaneutralitätsstrategie von Unternehmen. Zentral ist dabei die Fragestellung, was unter dem Begriff der Klimaneutralität zu verstehen ist. Davon abhängig kommen verschiedene Bilanzierungsmethoden und Kennzahlen in Frage, die zur Bewertung der Klimawirkung und von Maßnahmen zu berücksichtigen sind.
Bewertung und Entwicklung von Szenarien für Produktionsstandorte
Klimaneutralität ist für die meisten Unternehmen ein langfristiges Ziel, das schrittweise verfolgt wird, sodass sich Unternehmen auf verschieden Stufen der Transformation zu einem klimaneutralen Unternehmen befinden können. Diese Stufen lassen sich mit Reifegradmodellen beschreiben, die als Ausgangspunkt für die weitere Entwicklung von Unternehmen dienen. Zur Verfolgung des Ziels der Klimaneutralität kommt im Regelfall eine Reihe von Szenarien in Frage. Daher bedarf es Bewertungsmethoden zur Beurteilung jener Szenarien.
Vermittlung von Kompetenzen für die klimaneutrale Produktion
Neben technischen Ansätzen erfordert die Entwicklung von Unternehmen in Richtung einer klimaneutralen Produktion auch spezifische Kompetenzen des Personals eines Unternehmens. Das abzudeckende Spektrum ist dabei weit und reicht von Energieeffizienzmaßnahmen bis zur Klimawirkung unterschiedlicher Treibhausgase. Daraus ergibt sich die Forschungsfragestellung, welche Kompetenzen an welchen Stellen eines Unternehmens benötigt werden und wie diese entwickelt werden können. Insbesondere kleine und mittelständische Unternehmen stehen dabei vor der Herausforderung, diese Kompetenzen, ohne darauf spezialisierte Fachabteilungen bereitzustellen.
Überblick

- Entwicklung von Strategieprozessen für die klimaneutrale Produktion
- Analyse der technischen Voraussetzungen und Umfeldbedingungen
- Ermittlung von Kennzahlen durch Anwendung von Bilanzierungsmethoden
- Bewertung und Entwicklung von Szenarien für Produktionsstandorte
- Vermittlung von Kompetenzen für die klimaneutrale Produktion
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